Gero P. Weishaupt
                                                            Gero P. Weishaupt                                                                                       

Friedensgruß nach den  Fürbitten

 

Nach den Fürbitten folgt der eucharistische Teil der Messfeier. Als Brücke zwischen dem Wortgottesdienst und dem eucharistischen Teil kann sich im einem reformierten Messordo der Friedensgruß, die Pax, anschließen.

 

„Schon bei Justin enthält die eucharistische Feier auch den Friedenskuß der Gläubigen, und zwar dort, wo ihn auch die orientalische Liturgien bieten: nach den Fürbitten, die im Anschluss an die Lesungen gesprochen werden.[1] 

 

Benedikt XVI. hat, wie oben bereits erwähnt, in seiner Apostolischen Adhortation Sacramentum Caritatis mitgeteilt, dass er die „zuständigen Dikasterien aufgefordert“ habe, „die Möglichkeit zu untersuchen, den Friedensgruß auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen, zum Beispiel vor den Gabengang“, weil eine „solche Wahl zudem mit Sicherheit ein bedeutungsvoller Hinweis auf die Mahnung des Herrn, daß jedem Opfer notwendig die Versöhnung vorausgehen muss (vgl. Mt 5,23 f)[2] wäre. Durch die Verlagerung des Friedensgrußes vom Kommunionritus an die Nahtstelle zwischen Wortgottesdienst und eucharistischem Teil der heiligen Messe wäre auch ein ernsthaftes Problem in der liturgischen Praxis nach dem Ordo Missae der ordentliche Form des Römischen Ritus gelöst, nämlich die Unruhe und Unordnung vor dem Empfang der heiligen Kommunion. Ulrich Filler bemerkt hierzu zutreffend:

 

„In der derzeitigen praktischen Umsetzung sind Zweifel angebracht, ob der allgemeine Friedensgruß der Idee gerecht wird, die mit ihm verbunden ist. Statt Vorbereitung auf die Kommunion bringt er nicht selten Unordnung und Verlust der Besinnung mit sich. Während am Altar schon das „Agnus Die“ beginnt, sind die Gemeindemitglieder oft noch beschäftigt, miteinander Kontakt aufzunehmen.[3]

 

Die gegenwärtige Position des Friedensgrußes kann nicht als geeignet angesehen werden. Eine Platzierung zwischen dem Wortgottesdienst und dem eucharistischen Teil (Opfergottesdienst) wäre eine wünschenswerte Lösung.

 


[1]          J. PASCH, Eucharistia, 233. Siehe auch J. HERMANS, Die Feier der Eucharistie, 284 f.

[2]          Sacramentum caritatis, Nr. 49, Fußnote 150. (Deutsche Übersetzung: Libreria Editrice Vaticana.)

[3]          U. FILLER, Liturgie, 129.

 

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